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wir weg

meine arbeit

Die Tüpfelchen
am Ü des Glücks.

TEXT  JAQUELINE RAUTER

Die Tomatenmarkzeiten waren die lehrreichsten, sagt Claudia Rinneberg. Tomatenmarkzeiten sind jene, in denen du nichts mehr im Kühlschrank hast, außer eben Tomatenmark. Und Milch – wenn du Glück hast. Die Zeiten waren gut, wenn auch schwer. Gut, weil du völlig bei dir sein kannst. Schwer, weil allein. Nur du und das Tomatenmark. Und die Milch.
Claudia Rinneberg. 1976-er-Jahrgang. Eine Zeit lang studierte sie Psychologie, Sportwissenschaft und Pädagogik. Sie ist Künstlerin. Goldschmiedin. Mutter von 4 Kindern. Ausstellerin. Tierliebhaberin.
Hofbesitzerin. Preisträgerin. Danke-Sagerin. Fürs Leben, für ihre Kinder, für ihr Talent. Für die Umwege, für die Verirrungen. Wie damals, als sie studierte. Was als Lückenfüller begann, veränderte fast alles. Um Geld zu verdienen, versuchte sie sich als Kunstschaffende. Die Arbeit mit Metall, Holz, altem und neuem Material sollte das Studium im besten Fall finanzieren. Sie kam in Berührung mit der Berührung. Etwas anzufassen, daraus etwas Neues entstehen zu lassen und es am Ende mit allen Sinnen erfassen zu können, wurde zum Wegbereiter für ein anderes Leben.

DIE VIELFALT DER KREATION
Claudia Rinneberg entdeckte ihre Kreativität und begann die Ausbildung zur Goldschmiedin an der Zeichenakademie Hanau. 2003 und 2004 folgten jeweils ein Stipendium und eine Lehrassistenz an der Alchimia in Florenz. In den Jahren 2005, 2007 und 2008 kamen die ersten 3 Kinder. Die Kreativität und der Schaffenswille wurden bereichert um die visuelle Krafteines Menschen, der Kinder hat. Veröffentlichungen folgten in Fachzeitschriften wie „art & aurea“, Buchbeiträge sind zu finden in „1000 rings“, „found objects“

Ein bisschen
Remmidemmi
mit meiner
Familie. Kein
Facebook. Ich
und meine
Arbeit. Wenn
ich ich sein
darf. Dann ist´s
gut.

CLAUDIA RINNEBERG

oder „alchimia collection“. Claudia Rinneberg formt, gestaltet, erschafft Schmuck und Möbel. Tische, Sitzmöbel, Sideboards, Waschtische, Flaschenbars. Die Vielfalt der Kreationen ist bemerkens

wert. Das Design ebenso. Es ist innovativ, würden viele sagen. Sagen auch die Preise und Anerkennungen. Es ist schon fast künstlerischer Exzess auf eine Art, wie sie schwer beschreibbar wird, wenn man es
als Laie versucht. Als jemand, der die Dinge kaufen möchte, aber nicht selbst dabei war in den Momenten, in denen Claudia Rinneberg sie erschafft und ganz bei sich ist.

Wie die Zeit, die sie erlebt. „Ich bin dankbar für das Leben, das ich lebe.
Meine 4 Herzenskinder, meinen Mann, meinen Hof, die Tiere und die Arbeit, die mich erfüllt, vereinen zu können, das sind die Tüpfelchen am Ü des Glücks.
Mein Glück ist, so zu leben, dass ich an mir selbst wachsen kann.“ Die harten Zeiten waren gut, um die weicheren schätzen zu können. Mit 3 Kindern allein. Den Hof beziehen. Die Tiere… Die Arbeit. Irgendwann wieder klar im Kopf zu werden, damit Platz ist für einen neuen Menschen an der Seite. Der dann auch kam. Wie das 4 und 5. Kind. Das Leben ist schön, sagte schon Roberto Benigni. „Mit all seinen Irrwegen“, sagt Claudia Rinneberg. Bei sich zu bleiben, sei wichtig, meint sie. Ausgezeichnet wurde sie u.a. mit dem Inhorgenta Innovationspreis
2007 und dem FOC Publikumspreis 2008. 2012 und 2013 war sie der „Florenz Modern Jewelery Collection-Winner“. Ihre ganz persönliche Werkschau am Hof findet am 25. und 26.11. statt (nähere Infos
unter +49 160 1855 452). Einmal, da stieg sie mit ihrem Pferd aus dem Wasser. Das macht sie manchmal, schwimmen gehen mit den Pferden. Eine Frau, die vorbeikam, sah sie aus dem Wasser kommend, sich erhebend wie Phönix aus der Asche, und rief zu ihr: „Aaaaah, endlich! Da ist sie ja! Lange gesucht, heiß vermisst: Pippi Langstrumpfs Mutter!“ Schön.

über mich

über mich

geboren am 23.08.1976 in berlin 1996-1999 studium psychologie, sportwissenschaft und pädagogik 1999-2003 ausbildung zur goldschmiedin i zeichenakademie hanau i 2003 stipendium/lehrassistenz, alchimia, florenz i gestalterkurs mit manuel vilhena 2004 stipendium/lehrassistenz leonardo da vinci an der alchimia, florenz designklassen mit philip sajet, robert smit und manfred bischoff ab 2004 selbständig als freischaffende künstlerin 2005, 2007,2008,217,218 geburten meiner kinder moritzlino, benno, elsalotta, anua emmeline und liah madita i diverse veröffentlichungen in fachzeitschriften wie art &aurea, gz, schmuck etc., buchbeiträge für 1000 rings, found objects, lark books, alchimia collection, stahl hawk.

ausstellerin, inhorgenta 2004-2012 i jurierte ausstellerin: lucca preziosa giovane i design podium und designer´s avenue 2004-2012 i designer`s open i förderpreis für angewandte kunst oberbayern 2010 grassimesse i hawk stahlausstellung i stellwerk dießen i lucca preziosa 2011 i bkv münchen.

innovationspreis 2007, inhorgenta münchen i foc publikumspreis 2008, zürich i foc anerkennung 2008, zürich i rrh stipendium, alchimia-lehrstipendium, florenz i leonardo da vinci stipendium, florenz modern jewelery collection winner 2012 und 2013, art &aurea.